Discofox
Historie
Discofox ist ein bewegungsintensiver, schwungvoller Tanz aus der Swing-Familie, der Anfang der Siebzigerjahre entwickelt wurde. 1979 ersetzte der Discofox den Beat im Welttanzprogramm. Auf der Basis des klassischen Foxtrott entstand in Amerika der Hustle und im deutschsprachigen Raum der Discofox, in der Schweiz der Disco-Swing. Er bietet die Freiheit, die Elemente vieler Tanzrichtungen wie zum Beispiel Rock´n´Roll, Boogie, Swing, Mambo, Salsa, Cha-Cha-Cha, Rumba und neuerdings auch West Coast Swing zu vereinigen. So kombiniert er die aus dem Foxtrott abgeleiteten Schrittmuster mit der klassischen Tanzhaltung, der Improvisationsfreiheit des Swing, den Drehtechniken der lateinamerikanischen Tänze, den Wickelfiguren der Salsa und den akrobatischen Figuren des Rock ’n’ Roll und Boogie Woogie.
Seiner Popularität verdankt der Discofox, dass er auf fast alle Musikrichtungen passt. Trotz der großen Vielfalt an Drehungen und Wickelfiguren kann dieser auch auf kleinstem Raum gut führbar getanzt werden. Man bezeichnet den Discofox auch deshalb als "lokalen" Tanz, im Gegensatz zu einem Quickstep oder Walzer, die raumgreifend getanzt werden.
Takt und Rhytmus
Laut TAF-Germany besteht der Discofox als Paartanz aus Grundschritten und Variationen in geschlossener und/oder offener Tanzhaltung. Als Grundschritt dient das Schema „Lang, Lang, X“ an – wobei das „X“ sämtliche Formen annehmen kann. Es soll überwiegend in Tanzhaltung getanzt werden, Einhand- oder Doppelhandhaltung zählen dazu. Wesentliche Elemente sind Platzwechsel, Wickelfiguren, Drehungen und Effekte, wie z.B. Drops und Kipp-Figuren.
Die Musik basiert immer auf 2/4 oder 4/4 Takt wobei jedoch der Takt nicht als ganzes, sondern die Beats (engl. Taktschläge) einzeln gezählt werden und das Tempo in „BPM“ („Beats per minute“ = Schläge pro Minute) definieren.
Im Discofox umfasst ein Grundschritt drei Schläge und es gibt zwei Grundschrittvarianten: einen 3er-Schritt, d.h. auf drei Schläge fallen zwei Schritte und ein Tap, wie auch ein 4er-Schritt, d.h. auf drei Schläge fallen vier Schritte. Der Tap wird durch zwei schnell getanzte Schritte, einem Stützschritt und einem belasteten Schritt, ersetzt (je nach Trainer "Pa-Dam", "a-3", "und-3" u.a. genannt):
Takt: 1 . 2 . 3 . 4 . 1 . 2 . 3 . 4 . -----------------------------------------------------
3er-Schritt: |X X t |X X t |X ...
4er-Schritt (1 2&3): |X X x X |X X x X |X ...
4er-Schritt (1 2a3): |X X xX |X X xX |X ...
4er-Schritt (1 2 3&): |X X X x|X X X x|X ...
Legende:
X = Schritt (belastet),
x = Stützschritt,
t = Tap (unbelastet),
| ... | = ein Grundschritt.
Da im Discofox auf einem 2/4- oder 4/4-Takt, der Grundschritt aber auf drei Taktschlägen (Beats) getanzt wird, kann man den Discofox nicht im Takt tanzen. Erst nach jedem dritten Takt starten die Tänzer wieder auf der Eins (3 Takte à 4 Schläge = 12 Schläge = 4 Grundschritte). Ihren zweiten Grundschritt beginnen die Tänzer dann auf der 4 des ersten Taktes, den dritten Grundschritt dann im zweiten Takt auf der 3, den vierten Grundschritt dann auf der 2 des dritten Taktes. Den fünften Grundschritt beginnen sie dann wieder auf der 1 des 4 Taktes.
Takt Nr. : 1 2 3 4
Taktschlag/Beat : 1 2 3 4|1 2 3 4|1 2 3 4|1 2 3 4 -----------------------------------------------------------
4er-Schritt (1 2&3): 1 2&3|1 2&3|1 2&3|1 2&3|1 2&3 ...
Grundschritt Nr. : 1 2 3 4 5
Man hört allerdings häufig, dass "Tänzer nicht im Takt tanzen", gemeint ist aber eher, dass sie ihre Schritte nicht auf den Beat - den Taktschlag - setzten. Entscheidend ist im Discofox nämlich, dass die Tänzer ihre Schritte auf dem Beat setzten und sie in der Rhythmik tanzen (siehe erste Tabelle oben).
Erfahrene Tänzer tanzen neben dem Schema 1-2-X, noch Schritt-Variationen, die im Muster 1-2-3-4-X, 1-2-3-4-5-6-X usw. getanzt werden. Dadurch erhöhen sich die Kombinationsmöglichkeiten an Figuren aber auch die Anforderungen an die Führung durch den Herrn und des Folgens der Dame.